Krankheitsbild Schlafapnoe
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über typische schlafbezogene Erkrankungen geben. Aus diesen Schilderungen lässt sich auch erkennen, wann und warum eine Schlaflaboruntersuchung sunnvoll oder notwendig sein kann. Zwei wichtige scheinbar  gegensätzliche Symtome können auf krankhafte Veränderungen im Schlaf hinweisen. * die übermäßige Schläfrigkeit am Tage (Hypersomnie), das heisst die krankhafte Neigung tagsüber trotz ausreichender nächtlicher Schlafzeit in allen möglichen oder unmöglichen Situationen ungewollt einzuschlafen, und * die Schlaflosigkeit (Imsomnie), das heisst die Auffälligkeit, ungestört ein- und/oder durchschlafen mit unter Umständen stundenlangen  nächtlichen Wachphasen und entsprechendend ausgeprägter Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit am Tage. Nicht immer gelingt die klare Trennung dieser Symptome eindeutig, sie können sich überlagern bzw. gemeinsam vorkommen oder auch  wechseln. Beide Symptomkomplexe sollten, wenn sie ohne schlüssige Erklärung oder klar erkennbare Ursachen länger als wenige Tage oder höchstens Wochen bestehen, zu einer ärztlichen Untersuchung führen. Während die Erkrankung mit Schlaflosigkeit häufig in der ärztlichen Praxis abgeklärt und behandelt werden können, gelingt es bei unklarer übermässiger Tagesschläfrigkeit meist erst im Schlaflabor, die möglichen Ursachen zu identifizieren und ein gezieltes Behandlungskonzept auszustellen. Im weiteren möchten wir Ihnen einige Krankheitsbilder vorstellen, die Anlass zu einer Untersuchung im Schlaflabor sein können und kurz auf mögliche therapeutische Konsequenzen eingehen, denn auf jede Diagnose sollte möglichst eine gezielte Behandlung folgen. 1. Schnarchen / Schlafapnoe Mehr als die Hälfe der Bevölkerung schnarcht mehr oder weniger ausgeprägt. Männer mehr als Frauen, über 40-jährige mehr als Jüngere. Und bis zu 10 % dieser Schnarcher haben ein “gefährliches”, das heisst die eigene Gesundheit beeinträchtigendes Schnarchen.  Meistens ist schnarchen also nur lästig, vor allem für den Bettnachbarn, bei dem es allerdings  schlafstörend wirken kann, eventuell mit entsprechenden zwischenmenschlichen Problemen. Ein Teil unserer Atemwege, nämlich vom weichen Gaumen bis zum Kehlkopf, besteht nur aus Muskulatur und wird nicht, wie z.B. Luftröhre oder Bronchien, durch knorplige Struktur  gestützt. Das Atemzentrum des Gehirn sorgt normalerweise für eine ausreichende  Muskelspannung, um auch den “weichen” Teil des Atemwege offen zu halten. ( Die Muskeln der Zunge und des weichen Gaumens halten den Luftweg offen (Bild). Beim wachen Menschen mit entsprechender Grundspannung gibt es hier im allgemeinen keine Probleme (wer wach ist schnarcht selten!). Wenn im Schlaf die Muskelspannung  sinkt, kann es im harmlosesten Fall zu Schwingungen des Gaumensegels kommen, ohne dass die Atemwege wesentlich engeengt werden (für den Schnarcher ungefährliches  Schnarchen). Wenn die Muskeln erschlaffen, verengt sich der Luftweg. Dies führt oft zu  Schnarchen und erhöhter Atemarbeit (Bild) Anderst ist die Situation, wenn die Regulation der Muskelspannung im Schlaf so weit  versagt, dass sich die Atemwege verengen, im schlimmsten Fall zusammenfallen oder sich komplett verschließen. Hierbei muss für eine ausreichende Atmung viel mehr Kraft zur  Überwindung des Widerstandes von der Atemmuskulatur  aufgebracht werden als im Wachzustand(”obstruktives Schnarchen”), bei komlettem Verschluss besteht trotz stärkster Atemanstrengung ein vorübergehnder funktioneller Atemstillstand (”Schlafapnoe”) Die Lautstärke des  begleitenden Schnarchens sagt nichts über ihre Bedeutung und letzlich Gefährlichkeit aus. Durch die behinderte und in der Folge unzureichende Atmung kommt es zu einem  dramatischen Abfall der Sauerstoffsättigung des Blutes, zu Abfall der Herzfrequenz und  Anstieg des Blutdrucks. Dies alles führt schliesslich (Erstickungsgefahr!) zu einer  Alarmreaktion des Gehirns mit kurzer Weckreaktion und nachfolgender  Adrenalinausschüttung (”Schreck- und Stressreaktion”): Die Muskelspannung steigt, die  Atemwege werden geöffnet, für einige Atemzüge kann mehr oder weniger frei durchgeatmet werden, bis es im Rahmen des Wiedereinschlafens zur nächsten Atemwegseinengung  kommt. Dies wiederholt sich unter Umständen mehrere hundert Mal pro Nacht. Da die  Weckreaktionen sehr kurz sind, erinnert sich der Schläfer kaum daran. Diese Atemstörung im Schlaf beeinträchtigt die Gesundheit des Betroffenen in zweierlei Hinsicht: - Einerseits wird der Schlaf massiv gestört mit unter Umständen weitgehender Unterdrückung der REM- und vielleicht auch Tiefschlaf mit der Folge von unter anderem “unerklärlicher” Tagesschläfrigkeit, Leistungsschwäche, Konzentrations- und Merkstörungen sowie depressiver  Verstimmung. - Anderseits können sich als Folge der Sauerstoffmagelzustände und der erheblichen Druckschwankungen im Brustkorb durch die erhöhte Atemarbeit sowie der Adrenalinausschüttungen Bluthochdruck und Herzryhtmusstörungen entwickeln, die Schlafapnoe gilt als gewichtiger Risikofaktor für vorzeitige Gefäßverkalkung bis hin zu Bluthochdruck, Herzinfakt und Schlaganfall. Besonders häufig sind von einer “obstruktiven Schlafapnoe” mit entsprechendem Folgerisiko betroffen: ** Menschen mit Übergewicht ** Menschen mit anatomischen Einengung der oberen Atemwege ** Menschen, die regelmäßig Schlafmittel einnehmen ** Menschen, die abends Alkohol konsumieren. Die sichere Differenzierung des “gewöhnlichen” vom “obstruktiven” Schnarchen, der Nachweis und die Schweregradfeststellung einer  Schlafapnoe sowie die Abklärung der Therapiebedürftigkeit sind wichtige Aufgaben der Schlaflabore. Möglicherweise kommen auch Sie mit dieser Fragestellung zu uns. Lassen Sie uns im Weiteren kurz die therapeutischen Möglichkeiten bei Schnarchen und bei der Schlafapnoe erörtern. Grundsätzlich wissen wir zwar genau, was bei diesen Störungen passiert, aber nicht genau, warum bei manchen Menschen die beschriebenen Regulationsstörungen der Muskelspannung der oberen Atemwege auftreten und bei anderen nicht. Wichtige Basismaßnahmen ergeben sich aus diesen “Risikofaktoren”: - Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Symptome unter Umständen erheblich bessern. - Verzichten Sie auf abendlichen Alkoholgenuss - Nehmen Sie abends keine Schlaf- und Beruhigungsmittel ein. - Bei Schnarchen überwiegend in Rückenlage kann gegebenenfalls ein Schlaftraining zur Vermeidung der Rückenlage durchgeführt werden. - Bei anatomischen Einengungen der oberen Atemwege muss gegebenenfalls eine HNO-ärztliche Sanierung (MandelOP, Begradigung der Nasenscheidewand, Entfernung von Nasenpolypen) erfolgen. Die vor allem in den Medien stark propagierte Operation an dem Gaumensegel oder Zäpfchen wird heute nur noch sehr zurückhaltend durchgeführt und nur noch in ausgesuchten Einzelfällen empfohlen, mit gegebenenfalls verhergehender Untersuchung in einer speziaisierten HNO-Praxis oder Klinik. - Bei jüngeren normalgewichtigen Menschen mit erheblichen Kieferfehlstellungen kommen eventuell kieferchirurgische Massnahmen infrage. - In Einzelfällen können Gebissschienen die den Unterkiefer im schlaf etws nach vorne Zwingen, das Schnarchen bessern. - Eine sicher wirksame medikamentöse Therapie existiert zurzeit nicht. - Abschließend soll ncith verschwiegen werden, dass es noch eine Unmenge weiterer “alternativer” Hilfsmittel gibt. Diese sind durchweg für den Hersteller erfolgsversprechender als für den Schnarcher. Das Problem der Schlafapnoe wird durch keines dieser Geräte wesentlich gebessert. Wenden Sie sich besser an Ihren Hausarzt (Überweisung zu einem Facharzt) oder setzen Sie sich mit einer in Ihrer Nähe befindlichen Selbsthilfegruppe in Verbindung und lassen  SIe sich hier helfen bzw. beraten.
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